Dornbracht Conversations 9 zum Salone del Mobile: On Space and its Healing Qualities.

Iserlohn, 21. September 2021

Raum und Architektur beeinflussen unser geistiges und körperliches Wohlbefinden. Die Dornbracht Conversations 9 (DC 9) haben anlässlich des Salone del Mobile in Mailand in zwei Sessions am 7. und 8. September den Stand der Forschung und der nachhaltigen Planung zu diesem Thema beleuchtet. Moderiert durch Marcus Fairs, Gründer und Chefredakteur des Architektur- und Designmagazins Dezeen, diskutierten Architekten und Designer konzeptionelle Ansätze und architektonische Ideen, die den Einfluss der gebauten Umwelt auf die menschliche Gesundheit fokussieren.

Salone di Mobile 2021 Dornbracht Conversations
Salone di Mobile 2021 Dornbracht Conversations
Salone di Mobile 2021 Dornbracht Conversations

Die Dornbracht Conversations finden seit 2008 statt und greifen aktuelle Themen im Kontext von Design, Kultur und Architektur auf. Vor jeweils rund 60 Teilnehmern fand die DC 9 an zwei Abenden im Dornbracht Showroom in Mailand statt. „Durch die Fokussierung auf die aktuellen Bedürfnisse der Gesellschaft und jedes Einzelnen, schafft Dornbracht für seine Partner in Architektur und Design wichtiges Wissen, um das Leben der Menschen nachhaltig zu verbessern“, erklärte Stefan Gesing, CEO der Dornbracht AG & Co. KG, zur Motivation des Unternehmens und zur Idee der DC 9.

In seinem auf den Menschen fokussierten Designverständnis berief sich Oliver Heath in der ersten Session auf die Grundprinzipien des Biophilic Designs. Der direkte Kontakt zur Natur, zu Wasser, Pflanzen und Licht, steht dabei neben der Andeutung und Simulation von Natur wie auch der räumlichen Reaktion und Interaktion des Menschen mit der Natur. Im direkten Kontakt spielen visuelle Verbindungen, taktile Impulse, Wärme, Gerüche und die Anwesenheit von Wasser eine große Rolle. Oliver Heath: „Nach der Blue Space Theory fühlen wir uns in Räumen mit Wasser wesentlich entspannter. Sie haben die Fähigkeit, die Herzfrequenz zu reduzieren und den Blutdruck zu senken. Das Vorhandensein von Wasser hilft uns, ruhig zu werden und zu regenerieren.“

Ein Beispiel für die Nutzung von Pflanzen als wesentliche Elemente eines Gestaltungskonzepts hat Dornbracht mit dem Oasis-Bathroom zur Einführung der neuen Badarmaturenserie CYO vorgestellt. © Dornbracht

Salone di Mobile 2021 Dornbracht Conversations

Nina Sickenga und Kelai Descope, erläuterten im zweiten Teil der Session den Ansatz ihres Architekturbüros Moss.Amsterdam, das seinen Schwerpunkt auf die Erneuerung der Verbindung zwischen Mensch und Natur legt. Das Büro versteht sich als Entwickler von „nachhaltigen Räumen“ und hat sich auf die Schaffung von Begrünung von Arbeitsplätzen spezialisiert. Ihre „grünen Oasen“ entstehen in oder auch auf Gebäuden. Kelai Diebel: „Wir versuchen, die Natur in Räume einzubringen, in denen die Menschen sich vorwiegend aufhalten und die meiste Zeit des Tages verbringen.“ Rund 90 Prozent des Lebens befindet der Mensch sich schließlich innerhalb von Gebäuden, 60 Prozent davon in der Arbeitsumgebung.

Vor dem Hintergrund der COVID-Pandemie stellte Carlo Ratti, Carlo Ratti Associati, Turin, in der zweiten Session Architekturansätze für einen Hochschulbetrieb vor, der strenge Gesundheitsanforderungen mit der Notwendigkeit und dem Wunsch nach gemeinsamem Lernen verbindet. Als Professor am Massachusetts Institute of Technology beschäftigt er sich mit der Frage, wie neue Technologien unser Verständnis von Städten, ihrer Gestaltung und ihrem Leben verändern.

Während unterschiedlicher Phasen der COVID-Pandemie hat Ratti den E-Mail-Verkehr der Hochschule untersucht und eine veränderte Verteilung festgestellt. Ablesbar sei, dass sich in der Pandemie die Nutzung von Räumlichkeiten verändert hat. Innenräume wurden und werden gemieden, Außenräume haben an Bedeutung gewonnen.

Für unser Wohlbefinden und das soziale Miteinander seien jedoch reale, physische Räume essentiell, so Carlo Ratti. Digitale Tools wie Videokonferenzen ermöglichen auch in Krisen die Kommunikation von festen Gruppen untereinander. Im Austausch innerhalb der Gruppe werden die sogenannten „strong ties“, die starken Verbindungen weiter verstärkt. Anders sieht es bei den Beziehungen zwischen unterschiedlichen Gruppen aus, die nicht nach klaren Regeln genutzt werden. Dieser informelle Austausch, der Diversität im Denken und Kreativität befördert, leidet, wenn die Möglichkeit zur physischen Begegnung fehlt. Die wichtigen „weak ties“, die schwachen Wechselwirkungen, gehen ohne direkte Begegnung verloren. Ratti: „Wir brauchen die unterschiedlichen Verbindungen untereinander.“ Mit Blick in die Zukunft sieht Carlo Ratti die Rollen klar verteilt: „Die Naturwissenschaften schauen darauf, wie die Welt ist. Design widmet sich der Aufgabe, wie die Welt sein könnte.“

In der Zusammenfassung wies Moderator Marcus Fairs, Gründer und Chefredakteur von Dezeen, mit Blick auf Netzwerke und Gruppen auf das Zugehörigkeitsgefühl der Menschen hin. Diese wollten einem Club zugehörig sein, manche mit klarer physischer Präsenz, andere eher im Stillen.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.dornbracht.com

Bildmaterial erhalten Sie unter folgendem Link, unter der Eingabe des Passworts: Salone2021. (©Andrea Aschedamini / Dornbracht, 2021).

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