Brutalismus mit französischem Touch: der Umbau eines Wohnhauses des Architekten Ernst Gisel in Erlenbach bei Zürich

Iserlohn, 10. Januar 2023

Der Schweizer Architekt Ernst Gisel ist für Generationen von Architekturschaffenden durch seine künstlerische und zugleich zeitlose Herangehensweise an die Bauaufgaben ein Vorbild. Die Besonderheit seiner Arbeit zeigt sich eindrucksvoll in dem von ihm 1988 entworfenen Wohnhaus in Erlenbach am Zürichsee, das 2022 von Victoria Maria Interior Design umgebaut wurde. Die Dornbracht-Armaturen Tara und Meta unterstreichen durch ihre zeitlose Modernität und ihre unaufdringliche Klarheit den neuen Stil des Hauses.

In der mehr als sechs Jahrzehnte dauernden Schaffensphase des Schweizer Architekten Ernst Gisel sind zahlreiche Bauten verschiedener Typologien und Maßstäbe entstanden. In der Gestaltung unterschiedlich formuliert, sind sie das Ergebnis einer ganzheitlichen Betrachtung von Bedürfnissen der Nutzenden, Kontext und Topografie. Expressiver Sichtbeton und die Verwendung von natürlichen Materialien, wie Stein, Holz oder Schiefer, prägen auch das Ensemble aus zwei Doppelhäusern in Erlenbach. Auf die Hanglage und das schmale Grundstück antwortete Gisel mit differenzierten Raumschichten.

Während das Erdgeschoss als Hauszugang fungiert, befinden sich die Wohnräume mit Blick auf den Zürichsee in den oberen Geschossen. Akzentuierte Vorbereiche, Gartenhöfe und ins Volumen eingeschnittene Terrassen verbinden den Innen- mit dem Außenraum und schaffen unterschiedliche Freibereiche zum Verweilen. Ungewöhnlich für den Kontext ist die Verwendung eines Tonnendaches, welches als Abschluss nach oben jedoch nur die logische Konsequenz der Raumkomposition ist.

Das Haus als Plastik
Die Herausforderung für die Innenarchitektin Victoria Maria bestand darin, den Brutalismus der Architektur mit Gemütlichkeit und Eleganz, aber auch mit einem französischen Touch zu verbinden. So bleibt die stark gemaserte Brettschalung der Sichtbetondecke als gestalterisches Element ebenso prägnant sichtbar wie die für das Haus entworfenen Raumnischen, Kamine und Leuchten. Auch die von Gisel zur Zonierung gewählten Ein- und Ausschnitte von Wänden und Raumteilern, verschiedene Texturen und Materialwechsel sowie die Akzentuierung von Flächen durch Lichteinfall spielen weiterhin eine Rolle. Runde Wandabschlüsse, ungewohnte Positionen von Fenstern, Durchbrüche und eine offene Galerie erzeugen ständige Perspektivwechsel. Der zentrale Raum des Hauses ist die alle Ebenen verbindende Treppe. Der schmale Luftraum löst die Raumgrenzen zwischen ihnen auf und inszeniert die Blickbeziehungen für die Bewohnenden.

Stilvolle Modernisierung
Neben dem Austausch der Böden wurden auch die Küche und die Bäder neu gedacht. Die Anforderungen haben sich im Laufe der Jahre geändert, sodass die industrielle Ordnung der Küche zugunsten einer Wohnküche aufgelöst wurde. Messing, emaillierter grüner Lavastein und Emperador Marmor prägen die Atmosphäre der neuen Küche.

In den Bädern wurde als Kontrast zur starken Maserung der Sichtbetondecke ein heller italienischer Travertin für Wand, Boden und aufgehende Flächen gewählt. Die kubische Strenge der Einbauten zoniert die Fläche, große Spiegel erweitern den Raum. Diese Reduktion auf das Wesentliche schafft eine unaufdringliche Atmosphäre der Klarheit, die durch die Tara-Armaturen in der Oberfläche Dark Platinum gebürstet besonders hervorgehoben wird. Im Gästebad fiel die Wahl auf die Armatur Meta. In der Oberfläche Dark Platinum gebürstet erfüllt deren Design den Anspruch an modernen Minimalismus ebenso wie den an eine ästhetische Langlebigkeit.

Die Balance aus wertigen Oberflächen mit einer ansprechenden Haptik, der Mix aus gedeckten und starken Farbtönen sowie ausgesuchte Textilien und Tapeten erhalten den Stil des Gebäudes, setzen aber zugleich neue, zeitgemäße Akzente. So bleibt der eigenwillige Charakter des Hauses erhalten. Und dennoch respektiert das Neue den Bestand auf eine selbstverständliche Art. Ganz im Sinne von Ernst Gisel.

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